Stiftung Aktuell

Gymnasium Tolkewitz Dresden gewinnt Hänsch-Projekttag

Die Gewinnerklasse des diesjährigen Hänsch-Projekttages steht fest: die Klasse 6.4 des Gymnasiums Tolkewitz Dresden. Die Schülerinnen und Schüler können sich nun auf einen interessanten Tag freuen, an dem sie die verschiedenen architektonischen Epochen in der Dresdner Innenstadt auf interaktive und kreative Weise entdecken werden. Der wird am 11. Juni 2025 stattfinden.

Der Projekttag, der seit 2019 zu Ehren des bedeutenden Dresdner Architekten Wolfgang Hänsch durchgeführt wird, richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 5. oder 6. Jahrgangsstufe. Ziel ist es, den Schülern auf spielerische Weise baukulturelle Themen sowie die Dresdner Stadtarchitektur mit dem Fokus auf die Ostmoderne näherzubringen.
Die diesjährige Gewinnerklasse wurde am Mittwoch, 12. März 2025, im Kulturpalast – einem von Wolfgang Hänsch mitgestalteten Wahrzeichen Dresdens – durch Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch, die Direktorin des Stadtmuseum Dresdens Dr. Christina Ludwig und den Präsidenten der Architektenkammer Sachsen Andreas Wohlfarth ausgelost. Bereits seit der Eröffnung 1969 prägt der Kulturpalast das Stadtbild und kulturelle Leben in Dresden durch seine gelungene Kombination aus funktionaler Gestaltung und dem einladenden, offenen Raumverständnis.

Annekatrin Klepsch: „Der Kulturpalast ist ein ikonisches Beispiel für die Architektur der Ostmoderne und ein bedeutendes Werk von Wolfgang Hänsch und Leopold Wiel. Der Projekttag ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, nicht nur mehr über dieses architektonische Erbe zu erfahren, sondern auch die Bedeutung der Baukunst für die Entwicklung ihrer Stadt zu erkennen und wertzuschätzen.“

Andreas Wohlfarth hebt hervor: „Architektur mag für den Laien zunächst als eher nebensächlich, als ein Thema für Spezialisten erscheinen, doch das ist viel zu kurz gedacht: Architektur im Sinne gebauter Umwelt umgibt uns ständig - und dazu gehören nicht nur Gebäude, in denen wir wohnen, arbeiten, lernen, einkaufen, Kultur und Gemeinschaft erleben, sondern auch der öffentliche Stadtraum, Plätze, Parks und Infrastruktur. Damit ist Architektur nach Gesundheit und sozialer Interaktion mit Menschen der dritte Faktor, der unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität ganz wesentlich beeinflusst. Baukulturelle Bildungsangebote wie der Hänsch-Projekttag ermöglichen es, diese Zusammenhänge bewusst wahrzunehmen und befähigen schon Kinder und Jugendliche zur Partizipation in Fragen der gebauten Umwelt.“

Dr. Christina Ludwig ergänzt: „Die Erforschung und Vermittlung der Baugeschichte Dresdens ist seit vielen Jahrzehnten ein Arbeitsschwerpunkt des Stadtmuseums. Architektur hat eine enorme gesellschaftliche Bedeutung und ist daher besonders geeignet, Stadtgeschichte zu analysieren und zu verstehen. Neben großen Sonderausstellungen (wie 2026 zum Thema „Plattenbau“), engagieren wir uns deshalb im Bereich der spielerisch-kreativen Vermittlung, in der der Hänsch-Projekttag eine besondere Stellung einnimmt.“

Hintergrund:
Wolfgang Hänsch (1929–2013) zählt zu den bedeutendsten Dresdner Architekten des 20. Jahrhunderts. Mit dem Bau des Kulturpalasts, dem historischen Wiederaufbau der Semperoper und deren Erweiterung durch moderne Funktionsgebäude, dem Presse- und Druckereikomplex „Sächsische Zeitung“ oder der Rekonstruktion des Zuschauersaals des Dresdner Schauspielhauses zeichnete er für herausragende Bauten im Dresdner Stadtzentrum verantwortlich, die aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken sind.
Der zu Ehren von Wolfgang Hänsch 2019 ins Leben gerufene Projekttag „Moderne sehen und verstehen. Auf den Spuren des Architekten Wolfgang Hänsch“ wird von der Landeshauptstadt Dresden in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Dresden und der Stiftung Sächsischer Architekten durchgeführt. Zur Ausstattung des vollständig von der Landeshauptstadt Dresden finanzierten Projekts gehören ein gemeinsames Mittagessen und ein aufwendig gestaltetes Architekturleporello, das am Ende des Projekttages im Stadtmuseum Dresden von jedem Teilnehmenden individuell vervollständigt wird.
 

Dr. Christina Ludwig, Andreas Wohlfarth und Annekatrin Klepsch (v. l. n. r.) bei der Auslosung der diesjährigen Preisträgerklasse, © Saskia Remmler, Stiftung Sächsischer Architekten